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Die Frage nach dem Miteinander des Autofahrens und eines umweltbewussten Alltags beschäftigt die Politik wie die Stammtische seit Jahrzehnten. Fakt ist, dass jeder gefahrene Kilometer eines Kraftfahrzeugs zur Belastung der Umwelt beiträgt, aber ebenso, dass es eine Gesellschaft ohne Individualverkehr und flexible Mobilität nicht gibt. Die Antwort auf die Frage, wie sichdas Auto und die Umweltvertragen, liegt in einer nachhaltigen und klimaverträglichen Mobilität. Im Februar 2023 hat das Parlament der Europäischen Union dazu entschieden, dass ab 2035 in den Ländern der EU nur noch Pkw und Kleintransporter zugelassen werden dürfen, die keine Treibhausgase ausstoßen. Aber mit welchem Kraftstoff kann ein Auto dann (noch) fahren und welchen Antrieb sollte es haben?Die Frage nach den Alternativen zu Benzin und Diesel ist im Grunde recht einfach zu beantworten, im Unterschied zu der Frage, welche Kraftstoffe und Antriebe wirklich eine Alternative sind. Das liegt daran, dass bei einem Vergleich immer
berücksichtigt werden müssen, also die Gesamtemissionen, die mit der Nutzung eines Energiesystems verbunden sind. |
Alternative Kraftstoffe und AntriebeAlternative KraftstoffeBiodiesel / RME
CNG / Erdgas
Ethanol
LPG / Flüssiggas
E-FuelsElectro Fuels oder Elektro-Kraftstoffe sind Brennstoffe, die mittels Strom aus Kohlendioxid und Wasserstoff synthetisch hergestellt werden. Dafür wird Wasser durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet und der erzeugte Wasserstoff mit Kohlendioxid kombiniert, um beim Power-to-Liquid flüssige Kohlenwasserstoffe für Benzin, Diesel oder Kerosin oder beim Power-to-Gas Methan zu erzeugen. Somit haben E-Fuels das ist die Sammelbezeichnung für alle mit Strom hergestellten Kraftstoffe das Potenzial, um im Straßenverkehr und vor allem im Schiffs- und Luftverkehr einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Was rosig klingt, hat derzeit allerdings noch einige wesentliche Nachteile, wie beispielsweise sehr schlechte Wirkungsgrade wegen der Energieverluste bei der Umwandlung des Stroms und die insgesamt energieintensive Herstellung. Alles in allem befinden sich E-Fuels derzeit noch in der Pilotphase mit einer nicht absehbaren Markteinführung. Ob sie in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen werden, ist unklar. |
Alternative AntriebeBereits seit einiger Zeit ist die Elektromobilität auf dem Sprung zum Alltagsprodukt und einem der Antriebskonzepte der Zukunft. Strom hat als Antriebsmittel für einen Elektromotor bei den direkten Emissionen große Vorteile, da beim Betrieb des Motors nichts verbrannt wird. Die oft verkündete Klimaneutralität der Elektrofahrzeuge ist heute und auch auf weite Sicht allerdings eine Mär, da auch die Herstellung der Elektrofahrzeuge und die der Batterien nebst der Entsorgung vor allem letzterer emissionsfrei erfolgen muss, um eine Neutralität zu erreichen. Zudem ist die Frage noch ungeklärt, wo und wie die Mengen des benötigten Stroms produziert werden, wie schnell die Infrastruktur für eine reibungslose Alltagstauglichkeit ausgebaut wird und wie die energieintensive Produktion und Entsorgung der Elektrofahrzeuge und insbesondere der Akkumulatoren klimaneutral bewerkstelligt werden kann. [Foto © RWE Power] Auch ist Elektrofahrzeug nicht gleich Elektrofahrzeug, unterschieden werden die Fahrzeuge in Elektro, Elektrohybrid und Elektro-Plug-In-Hybrid, dazu kommen die Fahrzeuge mit Range Extender oder Brennstoffzelle. Strom-Benzin-/Diesel-Hybridfahrzeuge
Perspektive: Da die Hauptaufgabe bei jeder HEV-Technik die Unterstützung des Verbrennermotors ist, haben Elektro-Hybridfahrzeuge wohl eher keine Zukunft. Strom mit Range ExtenderElektrofahrzeuge mit Range Extender oder Electrical Vehicle with Range Extender (E-REV) haben einen Elektromotor für den Antrieb und einen Verbrennungsmotor nebst Generator, der ausschließlich der Energieerzeugung dient. Ebenso vorhanden sind die Bordmittel zur Stromrückgewinnung, ein externes Laden des Akkumulators ist aber nicht möglich. Perspektive: Da bei dieser Technik beim Verbrauch lediglich 2 bis 3 Liter auf 100 Kilometer und bei den Emissionen gut 10 bis 15 Prozent eingespart werden können, hat sie wohl keine Zukunft. StromReine Elektrofahrzeuge oder Battery Electric Vehicle (BEV) haben für den Antrieb ausschließlich einen Elektromotor. Neben den bereits bei den Hybridfahrzeugen genannten Bordmitteln zur Stromrückgewinnung wird ihr Akkumulator nur extern aufgeladen. Dadurch fahren Elektrofahrzeuge lokal zu 100 Prozent emissionsfrei. Perspektive: Reine Elektrofahrzeuge haben das größte Potenzial für ein umweltfreundlicheres Autofahren, allerdings nur, wenn der Strom klimaneutral produziert werden kann. Wasserstoff / BrennstoffzelleElektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle oder Fuel Cell Electric Vehicles (FCEV) haben einen Elektromotor für den Antrieb und eine Brennstoffzelle nebst Wasserstofftank. Der Strom für den Antrieb wird in der Brennstoffzelle durch das Verbinden von Wasserstoff mit Luftsauerstoff erzeugt bei der Umkehrung der Elektrolyse reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser und die freiwerdende Energie zum größten Teil direkt an den Motor abgegeben und zum kleineren in einen Akku eingespeist, die als Puffer dient und Lastspitzen wie etwa beim Anfahren oder Beschleunigen abdeckt. Wie bei allen Elektrofahrzeugen wird die freiwerdende Energie zurückgewonnen und für das Laden des Akkumulators verwendet. Getankt wird der Wasserstoff klassisch an einer Tankstelle. Das Fahren mit Brennstoffzelle gilt lokal zu 100 % emissionsfrei. [Fotos © Toyota, © Hyundai] Perspektive: Wasserstofffahrzeuge haben vielleicht das größte Potenzial für ein umweltfreundlicheres Autofahren, allerdings nur, wenn der Wasserstoff klimaneutral produziert werden kann.
Elektrofahrzeuge und speziell Wasserstofffahrzeuge haben aus heutige Sicht das größte Potenzial für ein umweltfreundlicheres Autofahren, allerdings nur, wenn der Strom beziehungsweise der Wasserstoff klimaneutral produziert werden kann. Genau das ist aber derzeit die große Unbekannte: Lässt sich in den nächsten 10 Jahren regenerativ so viel Strom erzeugen, um alleine in Deutschland die Akkus von 40 oder 50 Millionen Elektrofahrzeugen regelmäßig zu laden? Immerhin erfasst das Kraftfahrtbundesamt für Anfang 2024 einen Bestand von 49,1 Millionen Personenkraftwagen und ein Trend zum Verzicht auf das eigene Auto ist keineswegs in Sicht ganz zu schweigen von den 2,27 Milliarden Lastkilometern pro Jahr im Güterverkehr. |
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